Die Regelungen fürs Reisen ändern sich ständig, vorteilhaft für mich, reiste ich genau am 14.02.2022 nach Indien ein. An dem Tag traten die Lockerung in Kraft.
Das E-Visum hatte genau einen Tag gebraucht, bis es bewilligt war. Ausgedruckt braucht man am Flughafen:
• Die sogenannte ETA (Electronic travel authorisation)
• Einen maximal 72 h alten PCR-Test (auf Englisch)
• Die self declaration form die man auf der Seite des auswertiges Amtes findet (
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/indiensicherheit/205998).
Während vorher noch ein PCR- Test am Flughafen in Indien nötig war, sowie Heim-Quarantäne, bin ich froh beidem entgehen zu können. Lediglich 2% der Reisenden werden stichprobenartig getestet. Ich checke mein Gepäck ein, zeige Reisepass, Visum, PCR und die self declaration form und bin damit schon durch. Natürlich nicht ohne dass mein Handgepäck mal wieder durchforstet wird. Nach Flüssigkeiten die dann doch nicht drin sind. Ich nehme es gelassen und sortiere sorgfältig alles wieder ein. Danach geht es für mich ans Gate, wo schon eine Stunde vor Abflug niemand mehr sitzt. Alle sind bereits on board hier am Frankfurter Flughafen. Wahrscheinlich versucht man auf Grund der extra Vorkehrungen und Hygienemaßnahmen ein bisschen mehr Zeit einzuplanen.
Statt der üblichen chicen Uniform wird man von einer Crew begrüßt, die mehr an ein Hochsicherheitslabor erinnert als an eine Flugzeugbesatzung. Obwohl ich nicht verstehe, warum die weißen Anzüge mit einer OP Maske statt einer FFP2 Maske gepaart werden. Ich habe luxuriösen Abstand als einzige in einer dreier Reihe.
Wir kommen fast 30 Minuten zu früh in Delhi an. Gut, denke ich mir, die Visa Kontrolle dauert ja immer ein bisschen und ich habe schon mal einen knappen Anschlussflug verpasst. Ich hätte jedoch weitaus weniger Zeit zwischen dem internationalen und dem Inlandsflug lassen können – noch nie bin ich so schnell durch eine Kontrolle gekommen. Es ist fast nichts los. Alle Mitreisenden füllen schnell einen Zettel aus mit ein paar Daten, Name, Flugnummer etc., dann möchte ein gelandweilter Beamter den Reisepass und das Visum sehen, scannt die Finger und weiter geht’s. Am Gate für meinen Weiterflug nach Goa sitzen deutlich mehr Leute als in Frankfurt. Das Flugzeug ist letztendlich komplett voll, neben mir ein nettes älteres indisches Päarchen, das mir stolz von ihrem Sohn in Goa, der Tochter in Sydney und der Zwillingsschwester in Chicago erzählt.
Der internationale Tourismus ist weiterhin verhalten, im Flugzeug sind außer mir sind nur noch drei weitere Ausländer. Die Inder reisen jedoch umso mehr im eigenen Land, besonders jetzt wo die Welle Ende Anfang Februar abklingt und gefühlt jeder einmal Omicron mitgenommen hat.
In Goa angekommen ist es die nächsten Tage für mich sehr spürbar wie viel sich verändert hat. Wo vorher teilweise mehr Russen als Inder waren, hat es jetzt deutlich weniger Ausländer. In meinem Hostel in Vagator im Norden Goas sind viele Inder die tagsüber Homeoffice machen und nachts oder am Wochenende die Party Kultur in Goa genießen. Vereinzelt treffe ich Reisende aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. Kein Vergleich zu vor 4 Jahren. Auch die Party Szene hat sich verändert. Nicht nur wir mir das viel von Einheimischen erzählt wird, ich spüre das auch. Einige Plätze haben zu gemacht oder den Besitzer, und damit die Atmosphäre, gewechselt. Plätze, die vorher commercial music gespielt haben, sind auf Bollywood umgestiegen, der Nachfrage entsprechend. Die Preise haben sich nicht großartig verändert. Ich zahle circa 3-4 Euro die Nacht im Dreams Hostel. Covid ist mir nach einer Woche schon gar nicht mehr präsent. Ab und zu erinnert ein misachtetes Schild im Supermarkt daran, eine Maske zu tragen oder besonders vorsichtige Fahrer klemmen sich eine Maske unters Kinn, wenn Polizei belagerte Strecken durchfahren werden. Viele die ich in Indien kenne hatten Omicron, keiner hat es jetzt.
Laut der Times of India soll es ab dem 15. März einfacher werden für internationale Touristen.
„although regular international flights will likely resume from March 15, the guidelines for international arrivals, which have been in place from February 14, will still be followed at airports for the passengers of these flights.“ (https://timesofindia.indiatimes.com/travel/travel-news/india-regular-international-flights-likely-to-restart-from-march-15/as89743250.cms).
Ich hatte große Sorgen vor meiner Reise nach Indien, alleine wegen Corona und den extra Anstrengungen. Deshalb habe ich mich für einen one way Flug entschieden um möglichst flexibel zu sein. Ich bin unglaublich froh hierher gekommen zu sein und genieße es, Goa erneut zu erleben mit vielen bekannten Seiten und einigen Veränderungen.
Vielen Dank an Florina B. für diesen aktuellen Gastartikel aus dem Februar 2022 und weiter viel Spaß in Indien!