Die letzten Löwen Indiens

Viel Platz ist den letzten indischen Löwen nicht geblieben, die einst vom Iran bis Bengalen lebten.

Die majestätischen Tiere waren schon Anfang des 20. Jahrhunderts so stark dezimiert, dass der damalige Nawab von Junagadh (Muslimischer Herrscher, ähnlich einem Maharaja) um 1900 die Löwen unter Schutz stellte. Ab 1965 wurde darauf aufbauend der Gir Nationalpark in Gujarat eingerichtet und beständig ausgebaut. Heute leben hier nach offiziellen Zahlen über 400 Löwen und etwa 300 Leoparden. Und natürlich reichlich Beutetiere, wie Antilopen und Rehe, in deren schönem Fell man bei dieser Raubtierdichte nicht unbedingt stecken möchte.

reise-ansichten Gir Rehe

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Um sechs Uhr morgens werden wir mit einem indischen Mahindra 6-Sitzer abgeholt und über kleine Straßen geht es in das Herzstück des Parks. Es wird langsam hell, nur die Kälte ist um diese Uhrzeit im Januar unangenehm. Wir passieren die Tore des Parks und holpern über Feldwege. Jeder der vier Reisenden und der Fahrer spähen angestrengt in die Landschaft. Erste Rehe tauchen auf, dann eine Hyäne, die sich gemächlich, scheinbar ohne Eile und Angst vor dem Auto, in den Wald trollt. Die Landschaft erinnert an Kenia, trockene Savanne, teils dichter bewaldet, teils recht hügelig. Da ist sie plötzlich, lange ersehnt und doch so selbstverständlich wie der nächste Baum – eine ausgewachsene Löwin läuft gemächlich drei Meter neben unserer Straße um dann in einem Bogen zum Fluss hinunter zu steigen. Vielleicht 30 Sekunden folgen ihr unsere Blicke und Kameras, denn aussteigen dürfen wir leider nicht. Na ja, vielleicht hatte sie ja noch nicht gefrühstückt…

reise-ansichten Gir Indische Löwen.

Wir warten noch etwas, denn ein Löwe kommt selten alleine, aber es bleibt bei dieser einen Begegnung für heute. Die restlichen vier Stunden der Safari sehen wir noch viele Rehe, Pfaue, Eulen und Papageien und ab und zu winzige Dörfer, deren Hütten noch aus Baumästen mit Lehmverputz bestehen und die mit ihren Zäunen aus Astwerk wie ein Stück Afrika in Indien wirken.
Glaubt man den offiziellen Aussagen und der kleinen, aber sehenswerten Ausstellung im Museum der Parkverwaltung, zieht der Löwe in Gujarat inzwischen Kreise weit über den eigentlichen Park hinaus.

Reiseblog Tips zum Gir Park

  • Wichtig: Wer Löwen sehen möchte, braucht ein Permit der Parkverwaltung. Dieses ist mindestens 2 Tage in voraus online zu kaufen, besser langfristiger ordern: http://girlion.in Es gibt drei Zeiträume pro Tag, in denen man in den Park kann, die Morgen- und Abendtermine sind dem Tagestermin vorzuziehen, denn da schläft der Löwe gerne. Kosten für ein Permit zur Zeit 2400 Rupien.
  • Wer keines hat, kann persönlich bei der Verwaltung vorsprechen, manchmal geht da noch etwas. Oder man wendet sich an Mr. Ratanghayra, einfach im Ort in einem Laden fragen, der Mann ist bekannt. Gesamtkosten einer ca. 6 stündigen Safari mit Mr. Ratanghayra inkl. Auto ca. 100 Euro. Bis zu 5 Reisende können sich das Auto teilen.
  • Eine Alternative zur „normalen“ Safari ist der Devlia Park, der zum Ensemble des Gir Parks gehört. Es ist ein riesiges Freiluftgehege, das in 45 min mit Bussen durchfahren wird. Hier gibt es fast immer Löwen zu sehen, da das Gebiet klein ist, Wasserstellen angelegt sind und die Tiere den Park nicht verlassen können. Es bleibt ein kleiner Beigeschmack von Zoo, aber die Lebensbedingungen der Tiere scheinen ein akzeptabler Kompromiss zwischen dem Interesse des Tieres und dem des Menschen zu sein. Der Eintritt beträgt auch hier 2400 Rupien inklusive der Busfahrt. Die beste Besuchszeit ist der frühe Morgen (ab 8 Uhr).
  • Es gibt über http://www.girnationalpark.in weitere Pakete für mehrere Tage zu buchen.

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Devlia Park
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Zamzir Wasserfall

2 thoughts on “Die letzten Löwen Indiens”

  1. Ihr Lieben.

    Also mal wieder ganz tolle Fotos (sind natürlich „beruflich“ besonders von den Tierbildern beeindruckt, freuen uns aber umso mehr, wenn manchmal Ihr zu sehen seid – wir sind im Entzug!) und Eure Reise-Beschreibungen – Manno!

    Liebe Grüße, bleibt gesund! D+C aus M.

    1. Danke fürs Kompliment! Gefühlt sind wir so oft fotografiert worden, das wir uns selbst kaum noch ablichten… Aber im Sommer sind wir ja wieder in Good Old Germany und zum Herbst wird es dann auch Vorträge geben. Herzliche Grüße nach M!

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