Christen in Vietnam

Bei Nam Dinh, ungefähr 100 km südwestlich von Hanoi, tauchen plötzlich bekannte Gebäude im Stadtbild auf: Kirchen, sehr große Kirchen, Kathedralen – Christen in Vietnam!

Die Kirchen stehen in einem Gebiet, in dem mit dem Verbrechen der Kolonisation auch die Missionare kamen. Die Provinz Tonkin wurde Teil der „Union Indochinoise“, das die Franzosen fast 100 Jahre lang beherrschten. Hier sammelten sich bis zur Wiedervereinigung Vietnams die meisten Christen des Nordens. Vom Erfolg der Missionare zeugen heute noch eine christliche Mehrheit (Landesdurchschnitt: gut 8%), drei wahrhaft beeindruckende Kathedralen und eine Vielzahl kleinerer Kirchen.
reise-ansichten Phu Nhai Gate
Leider konnten wir die Kathedrale Phu Nhai Church nicht von innen besichtigen, am Sonntag Mittag lag alles verschlossen und wie erstarrt in der Mittagshitze. Ein beinahe außerirdischer Anblick – die Dorfstraße komplett leer.
Phu Nhai Church
Beim schlendern durch den Ort stoßen wir auf Bilder, die wir nicht erwartet haben. An einer Straßenecke überrascht uns die christliche Weihnachtsszenerie in Lebensgröße, dauerhaft aufgebaut. Nur wenige Meter weiter stehen zwei Heiligenfiguren aus Kunststoff, in asiatisch grellfarbig, vor einer Minikirche. Die Architektur des Ortes hat etwas europäisches, aber es ist schwer, das an einzelnen Elementen festzumachen. Vielleicht ist es auch eher substraktiv: es fehlen hier und da asiatische Elemente, eine Werbetafel, Verzierungen.
Christen in Vietnam – ein interessantes Thema, auch im Hinblick auf die starke Position von Wahrsagerei in der Gesellschaft oder den Totenkult, über den wir hier berichten. Unsere Zeit in Nam Ding war leider sehr begrenzt, deshalb nur dieser kurze Blick.

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